Prekäre Nahrungsmittelversorgung in Viernheims Partnergemeinde
Liebe Mitglieder, liebe Patinnen und Paten.
In den Nachrichten und Tageszeitungen ist es nur eine Randnotiz, aber in Burkina Faso ist es eine menschliche Katastrophe. Über 2 Millionen Menschen sind in dem bettelarmen Land auf der Flucht vor den dschihadistischen Terrorgruppen. Viernheims Partnergemeinde Silly ist in zweifacher Hinsicht davon betroffen. Zum einen fliehen Familien aus den betroffenen Regionen im Norden und Osten des Landes nach Süden und somit auch nach Silly. Zum anderen werden die Menschen in den umliegenden Dörfern des Departements Silly von bewaffneten Gruppen bedroht und fliehen in die zentrale Stadt Silly.
Aktuell haben sich dort über 1.600 Geflüchtete niedergelassen, die sich auf 160 Familien verteilen. Sie kommen unter in notdürftig errichteten Hütten, die oft nur mit Plastikplanen überzogen sind und keinen ausreichenden Schutz vor Regen und Hitze bieten. Somit müssen die Großfamilien teilweise mehr als 10 Personen zusätzlich versorgen, was praktisch nicht möglich ist.
Die Getreidespeicher sind bereits ab Juli in vielen Gehöften auf ein Minimum geleert und die Essensrationen werden auf maximal eine kleine Mahlzeit pro Tag beschränkt. Die Geflüchteten selbst können zudem in der Regenzeit keine eigenen Felder bestellen und verschärfen das Problem. Für viele der Menschen geht es erneut wie schon vor Jahren um das nackte Überleben.
Präfekt Christophe Bonkoungou beschreibt die Situation mit einfachen, aber klaren Worten:
„Überall herrscht Hunger, Hunger, Hunger. Sehr viele Kinder sind betroffen.“
Vor diesem Hintergrund wandten sich der Präfekt und der Leiter des Berufsbildungszentrums, Abbé René Nana, an den Verein Focus mit der Bitte, die finanziellen Mittel für die Beschaffung von Getreide und Öl zur Verfügung zu stellen. Focus e. V. hat als Soforthilfe einen Betrag von 8.000 EUR überwiesen. Da diese Summe nicht ausreicht, richtet sich der Vorstand von Focus mit dem dringenden Spendenaufruf an Sie, den notleidenden Menschen in Silly zu helfen. Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß, 1. Stadtrat Jörg Scheidel und Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler unterstützen die Aktion.