Vortrag mit Adama DIALLO aus Burkina Faso im Weltladen Viernheim
Burkina Faso steht in diesem Jahr im Mittelpunkt der Fastenaktion von MISEREOR. Auf Initiative des Vereins FOCUS e.V. in Kooperation mit dem Weltladen, dem Kath. Frauenbund und den Pfarreien St. Johannes XXIII. und St. Hildegard / St. Michael, kam Adama Diallo, der im Bistum Mainz unterwegs war, nach Viernheim. Diallo ist Präsident des Dachverbandes der Kleinmolkereien von Burkina Faso. Er berichtete über Minimolkereien, die den Milchbauern ermöglichen, ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Die ethnische Gruppe der Peulh ist ein halbnomadisches Hirtenvolk. Sie leben hauptsächlich von Viehhaltung und Milchproduktion. Für die Milchproduktion und den Verkauf der Milch sind die Frauen und Mädchen zuständig. An einigen Orten sind mit Hilfe der Partnerorganisation von Misereor PASMEP (Initiative zur Unterstützung halbnomadischer Viehhalterfamilien in Burkina Faso) Minimolkereien entstanden. Die Milch wird vor Ort verarbeitet und muss nicht mehr kilometerweit transportiert und zum Kauf angeboten werden. Die Kühlung der Milch geschieht über gas- oder solarbetriebene Kühlschränke. Überschüssige Milch wird zu Joghurt weiterverarbeitet.
Adama Diallo bezog während seines Vortrags die interessierten Zuhörer mit ein. Es entstand ein reger Austausch. Diallo hat während seines Aufenthaltes auch die Probleme der deutschen Milchbauern kennengelernt. Durch die Überproduktion ist der Milchpreis so tief gefallen, dass viele kleine Milchbetriebe aufgeben mussten.
Die überschüssige Milch wird zu Milchpulver verarbeitet und auch nach Burkina Faso geliefert. Da das Milchpulver billiger ist als die frische Milch leidet der Verkauf der einheimischen Milch. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Milchpulver mit verunreinigtem Wasser aufbereitet wird und dadurch Krankheiten gefördert werden.
Adam Diallo wird weiter kämpfen: für eine gesteigerte Milchproduktion durch Verbesserung der Viehhaltung und für faire Handelsbedingungen.